Hersteller: Düwag

Baujahr: 1960

Sitzplätze: 40

Liniendienst: 1960-2002

Zustand: 80er-Jahre

Triebwagen 250 - 262

Als die Vierachser in Betrieb genommen wurden, war die Entwicklung bereits so rasant weitergegangen, dass die weitere Beschaffung von Wagen dieser Bauart infrage gestellt war.

Zunächst fanden ausgiebige Probefahrten mit dem BOGESTRA-Gelenktriebwagen 250 im Mülheimer Netz statt. Dann fiel die Entscheidung künftig nur noch sechsachsige Gelenktriebwagen zu beschaffen.

Von diesen Fahrzeugen wurden von 1957 bis 1964 in drei Lieferungen insgesamt 13 Exemplare gekauft. Sie erhielten nochmals stärkere Motoren, einen verbesserten Fahrschalter mit Knüppelbetätigung ohne Schalthilfe und im Gegensatz zu den Vierachsern grundsätzlich Doppelturen zur Beschleunigung des Fahrgastwechsels. Ansonsten entsprachen die Einrichtungen weitgehend denen der Vierachser.

Bei der letzten Lieferung dieser Fahrzeuge erhielten die Wagen 260 bis 262 {geliefert als 247 — 249) bereits werkseitig eine elektronische Fahrschaltersteuerung der Bauart Simatic sowie die Einrichtungen für den schaffnerlosen Einmannbetrieb. Automatiktüren mit Betätigungsknöpfen innerhalb und außerhalb des Fahrzeugs machten es möglich. die Türsteuerung dem Fahrgast zu übertragen. Die Überwachung der Türräume erfolgte über Trittstufenkontakte und Druckwellenschalter Der Fahrgastraum war in helleren Farben gehalten mit Kunststoffverkleidungen unterhalb der Fenster und mit einem hellgrünen Bezug für die Sitze Ebenfalls neu war die ausschließliche Verwendung von Frischstrom- Heizungen, dadurch konnte der Wandbereich der Fahrzeuge weitgehend von Einbauten freigehalten werden.

ln den folgenden Jahren wurden nach und nach auch die Sechsachser der beiden ersten Lieferung auf diesen Stand gebracht. Darüber hinaus wurden nach der probeweisen. grundlegenden Modernisierung des Triebwagens 256 im Jahre 1967 bei Hauptuntersuchungen folgende Änderungen an allen Fahrzeugen vorgenommen:

  • Neugestaltung des lnnenraumes
  • Ausbau des Schaffnerplatzes
  • Einbau neuer Armaturenbretter
  • Einbau einer neuen Kleinspannungsanlage
  • Einbau einer elektromechanischen Federspeicherbremse Bauart Raco
  • Einbau einer Scharffenberg-Kupplung mit elektrischem Kuppelaufsatz der Bauart Fabeg
  • Ausrüstung mit tunnelgängigem Stromabnehmer Bauart Stemman BS 80.

Von 1965 an erhielten alle Fahrzeuge eine Funkanlage. Seit 1968 werden für alle Wagen negativ beschriftete Liniennummern verwendet und seit 1970 befinden sich Rollbänder auch für die Liniennummer im Einsatz.

lm Jahre 1975 wurden die Wagen 247 bis 249 in 260 bis 262 umgezeichnett. Am 6.4.1974 wurde erstmalig. neue gelb-graue Farbgebung am Triebwagen 254 vorgestellt Danach bekamen alle Wagen mit Ausnahme der Triebwagen 257 und 262 im Rahmen der Hauptuntersuchung die neue Farbe. Bis auf Wagen 257 erhielten ab 1977 alle Fahrzeuge eine Meldungsübertragung für induktive Weichensteuerung undTunnelbetrieb Nach einem Unfall im Januar 1984 wurde der Triebwagen 250 und seit Mai 1984 der Wagen 251 abgestellt. Es war vorgesehen, aus den beidenVorderhälften einen Zweirichtungswagen für Fahrschulzwecke zu bauen. Die Heckteile der beiden Fahrzeuge wurden verschrottet.

Seit 1990 wurden die Fahrzeuge mit Ausnahme der Triebwagen 250 und 251 in der ZWM Mannheim während einer Hauptuntersuchung mit zwei Doppel-Falttüren auf der linken Fahrzeugseite versehen. Ab dieser Zeit verkehrten auch die Wagen 257 und 262 im neuen Lackdesign. Durch den Umbau war ein weiterer Einsatz auf der Linie 104 zwischen Mülheim an der Ruhr, Hauptfriedhof und Essen-Rellinghausen im Tunnelbetrieb mit Mittelbahnsteigen möglich. Im Bereich Mülheim kamen die Fahrzeuge gelegentlich als E-Wagen auf der Linie 102 zwischen der Schleife Auf dem Bruch und Betriebshof zum Einsatz.

Mit Stand 1. März 2001 befanden sich nur noch die Triebwagen 252, 255, 259 und 261 im Bestand. Eingesetzt wurden davon nur die TW 252 und 259.

Im August 2000 wurden die GT 6-TW 258, 260 und 262 sowie die GT8-TW 263 und 264 an die rumänische Stadt Arad abgegeben. Der TW 256 stand bei der Feuerwehr Oberhausen als Übungsobjekt für Eingleisungen.

Der Wagen 252 fand im Rahmen einer EBAY-Versteigerung einen neuen Eigentümer. Er ging ins bayrische Tittmoning zu einem Hersteller für Bahntechnik und dient dort als „Showroom“. Als „Raucherraum“ fand der Wagen 261 eine neue Heimat an einer Eventhalle in Hagen. Wagen 259 ist als Museumswagen weiterhin im Bestand und wird zur Zeit einer Hauptuntersuchung unterzogen.

Technische Daten:

Hersteller: DUEWAG

Baulahr: 1957 / 1960 / 1964

Länge: 19,06 m

Drehzaptenabstand: 6.00 m

Achsstand: 18,0 m

Gewicht: 20,1 t

Sitzplätze: 44

Motoren: 2 x120 kW