Oberbürgermeister Dieter aus dem Siepen übernahm unterwegs die Steuerung des Zuges bis Heißen-Kirche. In den Eröffnungsreden am Hauptbahnhof und in Heißen wünschten beide Politiker der U 18 „Allzeit gute Fahrt“. Ab dem 04. November wurde dann der Linienverkehr aufgenommen und die Straßenbahnlinie 8 endete fortan im heutigen Bustunnel am Hauptbahnhof.
Die Stadtbahn verkehrt jetzt zum ersten Mal zwischen zwei Großstadtzentren. Dabei stellt die U 18 keine Konkurrenz zur S-Bahn-Linie S1 auf dem Streckenabschnitt von Essen-Hbf. bis Mülheim-Hbf. dar. Beide Linien liegen soweit auseinander, dass sich ihre Einzugsbereiche nicht überdecken. Auf der neuen Strecke der U 18 wurden fünf neue Bahnhöfe eröffnet. Die Bedeutung sowie deren Gestaltung ist sehr unterschiedlich. Nur die Stationen Mühlenfeld und Christianstraße, die sich im Straßenverlauf unterhalb der Hingbergstraße befinden, sind architektonisch artverwandt. Als Wandverkleidung hat der Architekt hier eine verschiedenfarbige Ornamentik entworfen, die nur Teile der Betonfertigteilplatten der Bahnhofswände gestaltet. Das streifenförmige Keramikmaterial in Verbindung mit den Fliesenbildern ergibt eine interessante, aber dennoch eine sparsame Gestaltung der Bahnhöfe.
Wesentliches Kennzeichen der Verlängerungsstrecke sind die erheblichen Neigungen, die in Ausnahmefällen bis zu 6 % betragen. Dabei muss die U 18 innerhalb von Mülheim Höhenunterschiede von bis zu 70 m bewältigen. Obwohl die Verlängerungsstrecke etwas länger ist als die der bisherigen Straßenbahnlinie 8/18, um zusätzlich das dicht besiedelte Wohn- und Schulviertel um die Von-Bock-Straße zu erschließen, beträgt die Fahrzeit zwischen Mülheim Hbf und Heißen-Kirche nur fünf Minuten gegenüber früher acht Minuten.
In den zurückliegenden Jahren erfolgten in den Bahnhöfen mit Ausnahme der Von-Bock-Straße Modernisierungsmaßnahmen, bei denen besonders für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste Aufzugsanlagen nachgerüstet wurden.